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Cinnamon Baer


HERBY

Was uns die drei Dudes erzaehlten war dies : Wir erreichten die Huette auf der ueblichen Route. In Chicago stiegen wir in eine North-West Maschine und gelangten an den Verteiler Flughafen. Dort nahmen wir den Zubringer, ein Propeller-Flugzeug, zur Grenzstadt International Falls. Eure Limousine holte uns dort ab und wir passierten die Grenze. An eurer Tuerschwelle stiegen wir aus. Da waren wir noch Vier.
Fred, James, Hillary und Herby.
Jeder 62 Jahre alt. Schulfreunde von ganz lange her. 2 Anwaelte, ein Versicherungsagent und Herby war Geschaeftsmann. Dies war das 27zigstmal in 27 Jahren dass wir mit Tony's gebucht hatten. Immer die gleiche Huette.
Erste Woche im Juni.
Wir hatten eine Motorauslandung ueberlebt, drei Tage warten am Base bis sich das Wetter verbesserte, 2 Blitzeinschlaege, 7 Baerbesuche in der Huette, einen Tornado und zahlreiche andere Abenteuer. Das Fischen war jedes mal sehr gut. An dem Base verfrachtete Jeff uns in seinen Vogel, stoppte kurz fuer Benzin bei Savant und weiter ging es nach Footprint Lake. Von diesem Punkt an in ihrer Geschichte wurden die drei immer truebseliger beim weitererzaehlen. Nicht spaeter als die Schwimmer des Beavers die Oberflaechenspannung des Wassers ueberwunden hatte und Jeff ueber die Baumwipfel verschwand, wurde Herby ploetzlich stocksteif und kreideweiss und sagte :
"Uh, ahh,ahhoh."
So stand er da, jetzt ashegrau. Langsam reichte seine Hand zum Herzen. Fred, der Versicherungsagent, sprang zu seiner Seite aber Herby sagte nur noch :
" Scheiss angeln, ich konnte es nie leiden," und sank zusammen, tot wie ein rostiger Tuernagel.
Was nun, wir hatten unsere ueblichen 5 Tage gebucht und wuerden solange wahrscheinlich keine andere Menschenseele sehen.
"Natuerlich", sagte James "haetten wir uns auch durchschlagen koennen. Es sind ja nur 25 Meilen durch den Busch."
"Wir haetten es auch geschafft, wir sind an die Wildnis gewoehnt," sagte Paul.
"Aber warum? Er war ja nun schon tot. Was sollte er machen? Uns verklagen? " sagte James der Anwalt.
Wir ueberdachten das Problem eine Weile und entschieden uns dafuer, dass es das Beste waere ihn zu entkleiden und ins kalte Wasser zu legen. Wir banden eine Kordel um sein Fussgelenk, so dass er uns nicht davon schwamm. Danach brachten wir unsere Sachen in die Huette und packten unsere Ruten und Rollen aus.
"Herby haette uns nicht traurig sehen wollen. Wir gingen fischen.
Dieses Jahr war es besonders gut," sagte Fred.
Nur, das Wasser war nicht kalt genug. So sammelten wir ein paar Steine und beschwerten ihn damit. Dann legten wir ihn ins Boot und fuhren ein wenig raus zum tieferen Wasser. Dort versenkten wir ihn, etwa 10 Meter tief. Kalt genug da unten. Natuerlich hatten wir ein Seil an ihm festgemacht, an dem anderem Ende eine leere Spuelmittelflasche die an der Oberflaeche lustig mit den kleinen Wellen auf und ab huepfte, so dass wir ihn auch wieder finden konnten. " Das war meine Idee ", erklaerte Hillary.
Am Tag als Jeff uns abholte, hatten wir Herby schon wieder hochgezogen. Eine Schnappschildkroete hatte sich an ihm guetig getan. Sah haesslich aus.
Seine Augen und weitere Weichteile hatten ihr als Mahlzeit gedient, ausserdem war er auch ziemlich angeschwollen. Spaeter im Sommer beichtete uns Jeff, dass er sich bei dem Anblick sofort uebergeben hatte.
"Euer Pilot war gar nicht froh, das kann ich euch sagen, er wollte zuerst mit der Leiche garnix zu tun haben. Aber wir konnten Herby ja nicht laenger da lassen. Er war in schlechter Verfassung und wuerde bestimmt nicht besser werden. Schliesslich einigten wir uns darauf ihn draussen am Schwimmer festzuzurren. Euer Kollege sagte es muesste wie ein Kanu funktionieren." Ein Schlafsack wurde zur Leichentuete und wir versicherten uns dass er drinblieb. Das erledigt fesselten wir ihn an einen der Schwimmer, den an der Pilotenseite, luden unseren Kram in den Bauch des Vogels und tschuess. Jeff fuegte hinzu er haette ein paar Mal nach ihm geschaut.
Irgendwie rutschte ein Arm aus dem Sack raus und bewegte sich im Flugwind. Es sah wie ein Winken aus, eine Verabschiedung vom See. Der alte Herby hatte seine letzte Angelreise hinter sich.
"Natuerlich haben wir fuer naechsten Juni schon gebucht," sagte Fred als sie uns verliessen, den Sarg im Schlepptau auf dem Weg zum Flughafen und Chicago.
" Herby haette es so gewollt."

Fly-In Huette am See




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